Der JM Guide für gute Mitarbeiterführung in den 2020ern

Der JM Guide für gute Mitarbeiterführung in den 2020ern

Unsere Welt entwickelt sich in einem rasanten Tempo und für manch einen mag die Geschwindigkeit, mit der die Veränderung in unseren Arbeitsalltag Einzug erhält, erschreckend bis angsteinflößend wirken. Keiner weiß, wie viele der heute bekannten Arbeitsplätze angesichts des technologischen Fortschritts noch zukünftig existieren werden und mit den Genrationen Y und Z sind zwei zusätzliche Generationen im Arbeitsleben angekommen, die ein völlig neues Wertekonzept mitbringen.

Angesichts dieser historisch einmaligen Situation aus technologischem Wandel und vier verschiedenen Generationen im Arbeitsmarkt wird das Thema Mitarbeiterführung dieses Jahrzehnt eine größere Rolle spielen als jemals zuvor.

Wir zeigen dir, worauf es beim Führen im neuen Jahrzehnt ankommt.

1. Der Mitarbeiter ist König

  • Der Mitarbeiter im Zentrum des Handels der Führungskraft
  • Die Führungskraft als „Diener“ ihrer Mitarbeiter
  • Der Erfolg der Mitarbeiter als Garant für den Erfolg der Führungskraft

2. Mehr Mitarbeitermotivation durch das richtige Menschenbild

  • Der Zusammenhang zwischen der Sicht der Führungskraft auf ihre Mitarbeiter und der Leistung ihrer Mitarbeiter
  • Die leistungssteigernde Wirkung von Glaubenssätzen

3. Mit mehr Spaß zu mehr Erfolg

  • Der Zusammenhang zwischen Spaß und Erfolg bei der Arbeit
  • Weshalb Spaß die treibende Kraft für Erfolg ist

 

Warum der Mitarbeiter und nicht der Kunde König ist

Mitarbeiter als König

Hast du dir als Führungskraft schon mal die Frage gestellt: „wer steht im Zentrum meiner Bemühungen?“

Zu Beginn unserer Karriere war die Philosophie vom Kunden als König noch in aller Munde. Auch heute sehen wir noch viele Führungskräfte, die nach genau diesem Mantra leben. Verübeln können wir es ihnen nicht. Immerhin sind es doch unsere Kunden, die uns mit ihrer Zahlungsbereitschaft unsere Gehälter zahlen und es dem Unternehmen ermöglichen, zu wachsen.

Diese romantische Philosophie hat in der Praxis jedoch oftmals zur Folge, dass Kundenwünsche auf Kosten der Mitarbeiter und des Profits umgesetzt werden.
Erst neulich haben wir von einem Medienunternehmer aus unserem Umfeld erfahren, dass ein Kunde am Freitagabend um 22:00 Uhr einen Auftrag eingereicht hat, der bis Montag um 15:00 Uhr zu erledigen war. Besonders in hart umkämpften Branchen wie der Medienwelt sieht man immer wieder, dass sich Unternehmen für ihre Kunden krumm und schief machen. Nicht selten sind es die Mitarbeiter, die dafür den Tribut zahlen, was sich in einer schlechten Stimmung, gesunkenen Motivation und ausgebrannten Mitarbeitern widerspiegeln kann.

Dies beeinflusst die Art und Weise, wie deine Mitarbeiter mit deinen Kunden interagieren, was weitreichende Konsequenzen hat, da es sich direkt auf die Qualität der Kundenbeziehungen auswirkt und somit einen direkten Einfluss auf die Kundenbindungsrate und die Weiterempfehlungsrate hat.

Wer sollte nun also als Führungskraft im Zentrum deiner Bemühungen stehen?

Glückliche Mitarbeiter machen ihre Kunden glücklich. Glückliche Kunden kaufen gerne bei dir ein. Das macht deine Umsätze glücklich und glückliche Umsätze machen wiederum das gesamte Unternehmen glücklich.

Es beginnt also alles mit dem Mitarbeiter. Aber wie?

 

Der Mitarbeiter im Blickzentrum aller Führungsaktivitäten

Henry Ford, weltbekannt als Begründer der modernen Automobilindustrie, arbeitete einst für Thomas Edison, den Erfinder der Glühbirne.
Ford hatte bereits damals den Traum, ein Auto zu bauen, das für jede Familie erschwinglich ist. Er erzählte die Idee seinem Chef Edison, der die Talente seines jungen Mitarbeiters erkannte: „Junger Mann, das ist eine fantastische Idee, ein Fahrzeug, das seinen eigenen Treibstoff mit sich trägt. Toll. Bleiben sie dran!“ Durch diese Unterstützung und Fürsorge angetrieben schuf Henry Ford das erste Model T.

Mitarbeiter in den Fokus stellenEine erfolgreiche Führungskraft kümmert sich als erstes um die Entwicklung ihrer Mitarbeiter. Sie bringt ihre Potentiale zum Vorschein, weckt ihre Leidenschaft und ihr Engagement. Sie macht ihre Mitarbeiter erfolgreich und dass ohne die Angst, eines Tages von ihnen überholt zu werden. Sie versteht, dass das Hervorbringen erfolgreicher Mitarbeiter sie im Umkehrschluss ebenfalls erfolgreicher macht und räumt ihrem Ego in der Entwicklung der eigenen Mitarbeiter keinen Platz ein.

„Sich zu kümmern“ ist eine ihrer höchsten Prioritäten und dies wird auch in ihrer Kommunikation deutlich. Sie nutzt jede Chance, Talente zu fördern und als Coach und Mentor zu fungieren. Sie sieht ihre Aufgabe darin, andere Führungskräfte hervorzubringen und lässt dem die Ehre zukommen, der die Arbeit geleistet hat. Sie spricht von „wir“ anstelle von „ich“ und versteht es, sich in die Bedürfnisse und die Lebensrealität ihrer Mitarbeiter einzufühlen.

Gute Führungskräfte sehen ihre Mitarbeiter mit vollkommen anderen Augen, was die wahren Potenziale der Mitarbeiter erst zum Vorschein bringt.

 

Motiviertere Mitarbeiter durch das richtige Menschenbild

In jedem deiner Mitarbeiter steckt ein waschechter Superheld, den man oftmals nur zum Vorschein bringen muss. Was für drastische Auswirkungen dein Blick auf deine Mitarbeiter auf ihre gezeigte Leistung hat, zeigt folgendes Beispiel:

Man nehme eine Schulklasse, suche drei Schüler aus und erzähle diesen und deren Lehrern, dass man bei einer Untersuchung herausgefunden hätte, dass diese Schüler akademische Superstars sind. Und voilà hat man drei Superbrains erschaffen!

Warte mal? So leicht kann das doch nicht sein, oder?

Genau das haben Robert Rosenthal und sein Team in ihrer 1968 veröffentlichten Untersuchung zum Pygmalion-Effekt herausfinden wollen. Nachdem weder Lehrer noch Schüler eingeweiht waren, stellte sich zum Erstaunen der Forscher heraus, dass die drei rein zufällig ausgewählten Schüler im Abschlusstest akademisch herausragende Leistungen erzielten… und das, obwohl der ursprüngliche Test ergab, dass sie herausragend… durchschnittlich waren.

Das gleiche spiegelt sich in der Zusammenarbeit mit deinen Mitarbeitern wider. Du als Führungskraft hast es in der Hand, aus „durchschnittlichen“ Mitarbeitern Überperformer zu machen, richtige Superhelden. Entscheidend ist hierfür, mit welchen Augen du sie siehst und was du ihnen über ihre eigenen Fähigkeiten und Potenziale kommunizierst. Vermittelst du ihnen glaubhaft und authentisch, dass du an sie und das in ihnen schlummernde Potenzial glaubst, werden sie eine Entwicklung und Leistungen vollziehen, die sie unter Umständen für unerreichbar hielten.

Hier 3 Leitfragen, die dir dabei helfen, die Entwicklung deiner Mitarbeiter nie aus den Augen zu verlieren:

  1. Glaube ich daran, dass die aktuellen Fähigkeiten meiner Mitarbeiter nicht in Stein gemeißelt sind und mit Einsatz entwickelt werden können?
  2. Glaube ich daran, dass meine Mitarbeiter diesen Einsatz liefern wollen, um eine bedeutungsvolle und erfüllende Arbeit zu verrichten?
  3. Wie übertrage ich diese Glaubenssätze täglich in meine Arbeit und meine Handlungen?

Die Beantwortung der ersten beiden Fragen zeigt dir auf, ob du limitierende Glaubenssätze im Hinblick auf deine Mitarbeiter hast. Die dritte Frage lässt dich dein Verhalten gegenüber deinen Mitarbeitern reflektieren. Du solltest sie dir mindestens einmal pro Woche stellen, um sicherzustellen, dass sich keine limitierenden Verhaltensweisen einschleichen.

 

Mehr Spaß bei der Arbeit gleich mehr Erfolg

John Balumuena und Marcel Kühlem von JM-BlickwinkelSpüren deine Mitarbeiter erst einmal, dass du dich ernsthaft für ihre Interessen einsetzt und dir ihre persönliche Entwicklung wichtig ist, werden sie es dir mit Vertrauen und gesteigerter Leistungsbereitschaft zurückzahlen. Das so entstehende Vertrauensklima ist ein positiver Nährboden, der es deinen Mitarbeitern erlaubt, auf der Arbeit aufzublühen und sich zu entfalten.

Schaut man sich die erfolgreichsten Teams der Welt an, sei es nun im Sport oder in der Arbeitswelt, lässt sich zudem immer eine weitere Gemeinsamkeit beobachten. Sie haben Spaß!

Einen Zusammenhang zwischen Spaß und Erfolg bei der Arbeit würden nur die wenigsten abstreiten, nur wird mehrheitlich davon ausgegangen, dass der Spaß mit dem Erfolg kommt – ob nun im Privat oder Arbeitsleben.

Marcial Losada und sein Team untersuchten den Zusammenhang von Glück (Spaß) und Erfolg und kamen zu der Erkenntnis, dass nicht wie allgemein angenommen gute Leistungen und Erfolge die Antriebskraft für Spaß sind, sondern umgekehrt Spaß die treibende Kraft ist, um Menschen zu mehr Leistung zu motivieren.

Deshalb lohnt es sich auch, dein Team ab und zu mal fürs Quatschen zu bezahlen.

„Du wirst fürs Arbeiten und nicht fürs Quatschen bezahlt!“ ist ein Satz, der dir sicherlich geläufig ist. Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass du ihn während deiner beruflichen Laufbahn bereits zu Gehör bekommen hast. Die Absicht hinter dieser Aussage ist ja durchaus gut gemeint, beeinträchtigt die Performance des Teams langfristig jedoch negativ.

Losada hat empirisch nachweisen können, dass die Relation zwischen positiven und negativen Interaktionen die Performance eines Teams nachhaltig beeinflusst.

Die leistungssenkende Wirkung einer negativen Aussage auf die Performance bedarf 3 positiver Aussagen, um wieder ausgeglichen zu werden. Positive Aussagen gleichen jedoch nicht nur die leistungssenkende Wirkung von negativen Aussagen aus, sondern verleihen der Performance deines Teams einen richtigen Boost.

Ab einer Ratio von 3 positiven Interaktionen zu einer Negativen beginnen Teams, aufzublühen. Die Kreativität wird gefördert, die Beziehungen innerhalb des Teams werden gefestigt, das Engagement der Mitglieder steigt und das Team arbeitet im „flow“, was letztendlich die Produktivität steigen lässt. Die ideale Ratio liegt übrigens im Bereich von 6-9 positiven Aussagen zu einer negativen Aussage.

Ein Arbeitsklima, in dem positive Interaktionen dominieren, wird von der Führungskraft vorgelebt. Schaffst du, es diese Tugenden an den Tag zu legen, wirst du sehen, dass deine Mitarbeiter gerne für dich arbeiten, ihr Bestes geben, um gute Resultate zu erzielen und es sich zweimal überlegen, ob sie den Arbeitgeber wechseln wollen.

 

Fazit

Wer langfristig als Führungskraft Erfolg haben will, wird nicht drum herum kommen, seine Mitarbeiter in den Fokus seines Handelns zu stellen. Vor allem in einer Zeit, in der eine gesamte Generation von Fachkräften vom Arbeitsmarkt verschwindet und in vielen Unternehmen ein Generationenwechsel ansteht, ist es umso wichtiger, die sich ändernden Bedürfnisse der Mitarbeiter zu verstehen. Es muss ihnen ein Arbeitsumfeld geboten werden, dass ihnen ausreichend Raum für persönliche Entfaltung bietet, wenn man im Wettbewerb um die Talente langfristig eine attraktive Destination darstellen will. Besonders die Generationen Y und Z sind nicht mehr rein monetär motiviert und streben nach einer Führungskraft, die es ihnen neben dem Erhalt ihres Lebensstandards ermöglicht, sich einzubringen, echte Verantwortung zu übernehmen, sich kreativ zu entfalten und mit ihrer Arbeitskraft einen spürbaren positiven Beitrag zu leisten.

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